Yoga mit Kindern
Wie ich den Yoga in die Schule einbringe
Die Ausbildung im Frühjahr, hat mich dazu inspiriert, Yoga in der Schulstube salonfähig zu machen. Ursula Salbert, Pädagogin und Betreiberin einer Hatha- Yogaschule, trägt einen immensen Erfahrungsschatz in den Kursraum. Liebevoll und humorvoll lässt sie uns in die Welt des Kinderyogas eintauchen. Wir spielen fauchender Tiger, Gras im Wind, Sterne vom Himmel holen, lassen uns verzaubern und lauschen den phantasievollen Geschichten. Wir lernen den Unterschied zwischen Erwachsenen-und Kinderyoga kennen, erhalten wertvolle Inputs für das Unterrichten von kleinen Yogaschülern. Durch Sprechverse, Lieder oder Rollenspiele, kann Yoga für Kinder leicht verständlich gemacht werden. Es geht darum, spielerisch in die Asanas und zu dem Atem zu finden, frei von Wertung und ständiger Korrektur. Ursula betont wie wichtig es ist, die Kinder dort abzuholen wo sie gerade stehen, Gefühle und Stimmungen zu erfassen und aufzunehmen um Yoga bedürfnisorientiert einsetzen zu können. «Aus diesem Gespür hinaus kann ich agieren, kann je nach dem Ruhe oder Bewegung fördern», sagt sie. Es braucht auf jedenfall viel Feingefühl, Geschick und Flexibilität und ganz wichtig, die nötige Gelassenheit, um Kindern Yoga beizubringen.
Gerade sind die Kinder der 2.Klasse, von der grossen Vormittagspause, in das Schulzimmer gekommen. Noch etwas aufgewühlt und lebendiger als es für die vorgesehene Arbeit, mit Pinsel und Farbe, förderlich ist. Im Kreis versammelt, atmen wir zuerst einmal tief ein und tief aus, so als hätten wir soeben etwas Schweres abgeben könnnen. Nun schicken wir kleine, imaginäre Wurzeln, die aus unseren Füssen wachsen, tief in die Erde und stabilisieren uns. Nachdem wir dieses stärkende Gefühl für einen kurzen Moment wahrgenommen haben, bitte ich die Kinder, einen Fuss zu entwurzeln und ihn an den Knöchel des anderen Fusses anzulehnen und die Arme in Richtung Himmel zu strecken. Ein paar Kinder schwanken noch etwas, doch auf einmal hat sich die Schülerschar in einen wunderbaren, ruhigen Wald verwandelt. Die Bäume stehen da, als würden sie schon ewig hier sein. Die Kids geniessen diesen Moment des Gewahrseins und der Ruhe, die ihnen diese Asana schenkt. Gestärkt und konzentriert wird nach dieser fünfminütigen Sequenz gearbeitet. Die Pinsel gleiten ruhig über die Hölzer und die Gesichter der Künstler sind sichtbar entspannt und zufrieden.